Startforum 20 Juni 2019
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Thema: Erschliessung und Raumplanung – Standort Ankunft Braunwald
Die Projektleitung der Erschliessung Braunwald und die Gemeinde Glarus-Süd haben rund 30 Personen aus verschiedenen Vorständen der Braunwalder Vereine, Gewerbler, Touristiker und Korporationen zum Startforum in den Grotzenbuel eingeladen. Mit dem Ziel, dass sie ihre Sichtweise und Bedürfnisse in den Prozess einbringen.
Nach einer kurzen Information über den Stand des Projektes und die bereits ausgeführten Arbeiten, wurde den Teilnehmern die Spielregeln der Diskussion erläutert.
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Heute wird über den Ankunftsort gesprochen
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Keine Diskussion über den Bahntypus ausser Standseilbahn
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Zur Auswahl stehen die drei Ankunftsorte «Dorf, Hüttenberg und Honduren»
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Über eine Strasse wird nicht diskutiert
Die ortansässige Bevölkerung sollte über Vorgaben und fixe Ankunftsorte sprechen, welche durch Beamte und Politiker, ohne Bezug zu Braunwald, den Weg in die Pläne gefunden haben. Und dies, nachdem man der Braunwalder Bevölkerung jahrelang versprochen hatte, ihre Stimme einbringen zu können. Grundsätzlich wären hier die Vertreter der Gemeinde gefordert gewesen, die Interessen ihrer Bürger abzuholen und zu wahren. Viele der Teilnehmer äusserten ihren Unmut über dieses Vorgehen und zeigten sich nicht bereit, in diesem Korsett die weitere Diskussion zu führen!
Erst nach einem «Friedensantrag» Seitens der Projektleitung konnte das Forum weitergeführt werden.
Die von der Steuergruppe vorgeschlagenen Varianten mit Ankunftsort Dorf, Hüttenberg und Honduren mit und ohne unrealistische Zwischenstationen im Raum Rehaklinik und Dorf, vermochten auch in den Gruppenarbeiten niemanden zu überzeugen. Die am Anfang des Forums geäusserten Befürchtungen, dass es nicht möglich sein wird, den Ankunftsort zu bestimmen, ohne das System zu berücksichtigen, haben sich während den Gruppenarbeiten bestätigt.
Die Teilnehmer wollten über eine neue Erschliessung sprechen und nicht über eine Bahnerneuerung. Über eine Erschliessung, welche den ÖV künftig in Braunwald sicherstellt. Über eine Erschliessung, die das Dorf vom Verkehr entlastet und die Leute näher an ihre Wohnungen bringt.
Braunwald ist seit Jahren von einem funktionierenden ÖV, der laut Verfassung den Bürgern im ganzen Land zusteht, weit entfernt. Einer der am tiefsten gelegenen Punkte in der Streusiedlung Braunwalds zu erschliessen und das an einem Ort, der sich die Autofreiheit auf die Fahne schreibt, ist nicht zielführend. Mit einem einzigen Ankunftsort für Personen, Tagesgüter und Schwergüter wird das Verkehrsproblem vor Ort nicht gelöst, sondern allenfalls verlagert. So kann das Dorf nie vom Verkehr entlastet werden- ein Ziel, das alle am Ort teilen.
Jetzt ist der Zeitpunkt, um über die Idee der IG Braunwald «ÖV- per Luft» nachzudenken. Den meisten Forumsteilnehmern war klar, es sollte doch in einem solchen Forum möglich sein, über bessere Erschliessungsvarianten zu sprechen und den Verantwortlichen den Auftrag zu geben, diese Projekte ernsthaft zu prüfen.
Ein zukunftsgerichteter Ankunftsort kann nur mit der Sportbahnachse verbunden sein. Ein System, wie wir es heute haben, bei welchem die Leute dreimal umsteigen und mit jedem Mal umsteigen wieder neu anstehen müssen, kann nicht die Lösung für die Zukunft sein. Da war man sich unter den eingeladenen Personen einig. Jetzt ist der richtige Moment, um diese Diskussionen zu führen. Die Planung der Erschliessung steckt noch am Anfang, die Arbeiten für die Entwässerung sind noch in einem frühen Stadium und die Sportbahnen suchen nach einem Projekt für die Kantonsunterstützung «Kerninfrastrukturen». Diese Projekte müssen synchronisiert und die Synergien genutzt werden.
Die Projektverantwortlichen haben am 1. Forum wohl gemerkt, dass gegen diesen grossen Widerstand am Ort nur ein Marschhalt und überlegte nächste Schritte helfen, das Ziel zu erreichen.
Im Namen des Vorstandes der IG Braunwald
Hansjürg Kessler, Präsident